Schnitzholz
Schnitzholz

Im Folgenden findest Du eine Übersicht häufiger Holzarten in Deutschland zum selber Sammeln oder kaufen, die gut und weniger gut zum Schnitzen geeignet sind.

Ist das Sammeln von Holz im Wald erlaubt?

Das Sammeln von geringen Mengen totem herunter gefallenem Leseholz im Wald ist nur in wenigen Bundesländern und hier nur in staatlichen Wäldern erlaubt, die nicht unter Naturschutz stehen. Andernfalls begehst Du eine Ordnungswiedrigkeit. Erlaubt ist dies in den Bundesländern Thüringen, Mecklenburg-Vorpommern, Bayern, Sachsen und Baden-Württemberg. Geregelt wird dies im jeweiligen Landeswaldgesetz.

Weichholz

Linde

Lindenholz ist eine der am häufigsten verwendeten Holzarten für Schnitzarbeiten. Es ist weich und leicht in jede Richtung zu bearbeiten, was es für Anfänger und erfahrene Schnitzer ideal macht. Es hat eine gleichmäßige Textur und eine helle, leuchtende Farbe, die es ermöglicht, feine Details hervorzuheben.

FärbungHell, weißlich, gelblich bis leicht rötlich
HärteWeichholz
Darrdichte0,52 g/cm³
Eigenschaften Lindenholz.
Linde als Schnitzholz. Die Linde ist leicht an den rundlichen bis herzförmigen Blättern zu erkennen.
Linde als Schnitzholz. Die Linde ist leicht an den rundlichen bis herzförmigen Blättern zu erkennen.

Fichte

Die Fichte ist der meist genutzte Baum in der deutschen Forstwirtschaft und wird als Brennholz, Bauholz und zur Herstellung von Papier genutzt. Zum Schnitzen ist Fichte im Grunde gut geeignet, da es leicht und weich ist. Gleichzeitig hat die Fichte aber auch viele Verästelungen, die das Schnitzen mit dem Messer schwer machen. Fichte ist außerdem stark harzhaltig.

FärbungHell, leicht gelb bis rot durch Harz, kein farbiges Kernholz, sichtbare Jahresringe
HärteWeichholz, hat aber viele Verästelungen
Darrdichte0,43 g/cm³
Eigenschaften Fichtenholz.
Fichte als Schnitzholz.
Fichte als Schnitzholz.

Kiefernholz

Die Kiefer ist nach der Fichte dar zweithäufigste Baum in Deutschland und ein wenig härter als Fichtenholz. Im Gegensatz zur Fichte ist der Kern des Holzes deutlich dunkler. Wie bei der Fichte sind die Jahresringe sichtbar und das Holz ist sehr harzig. Wegen geringerer Verästelungen ist die Kiefer besser als Schnitzholz geeignet als die Fichte. Es eignet sich gut für gröbere Schnitzarbeiten und gibt dem Werkstück eine rustikale Ausstrahlung.

FärbungHell, leicht gelb, farbiges Kernholz (rötlichgelb bis braun)
HärteWeichholz
Darrdichte0,52 g/cm³
Eigenschaften Kiefer.
Kiefer als Schnitzholz.
Kiefer als Schnitzholz.

Hartholz

Von Hartholz spricht man per Definition, wenn ein Holz im trockenen Zustand ein durchschnittliches Gewicht von mehr als 0,55 g/cm3 aufweist. Der Fachbegriff ist Darrdichte. Holz mit einer Dichte weniger als 0,55 g/cm3 wird Weichholz genannt. Umso härter das Holz, umso schwerer ist es mit dem Schnitzmesser zu bearbeiten.

Ulme

Die Ulme (auch Rüster) ist in ganz Europa verbreitet und ihr Holz variiert von hell- bis dunkelbraun. Das Holz hat eine schöne deutliche Maserung sowie lebhafte Ringe. Ulemholz eignet sich besonders gut für das Schnitzen größerer Formen. Die Rotulme aus Asien und Amerika ist dunkelbraun und zeigt im Querschnitt glänzende Holzstrahlen. Ulmenholz ist grobporig, zäh und neigt nicht dazu, leicht zu splittern.

FärbungHell bis Dunkelbraun
HärteHartholz
Darrdichte0,64 g/cm³
Eigenschaften Ulme.

Ahorn

Ahornholz ist ein weiteres beliebtes Holz zum Schnitzen. Es ist hart und spröde aber gleichzeitig geschmeidig und lässt sich gut schnitzen. Geeignet ist es für kleine bis mittelgroße Schnitzarbeiten. Ahornholz hat eine hell- bis mittelbraune Farbe und eine feine Textur, die es ermöglicht, schöne Muster und Verzierungen zu schaffen. Es gibt über 200 Ahorn-Arten, darunter die in Europa wichtigen Arten Spitzahorn und Bergahorn. Bergarhorn ist am wertvollsten.

FärbungHell bis Mittelbraun
HärteHartholz
Darrdichte0,62 g/cm³ (Spitzahorn), 0,59 g/cm³ (Bergahorn)
Eigenschaften Ahorn.
Ahorn zum Schnitzen. Ahorn ist gut erkennbar an den großen Blättern.
Ahorn zum Schnitzen. Ahorn ist gut erkennbar an den großen Blättern.

Birke

Das Holz der Birke, das zum Hartholz zählt, ist sehr gut zum Schnitzen geeignet. In den skandinavischen Ländern werden bspw. Messer-Griffe (siehe bspw. das schwedische Casström No. 10) und die traditionellen Kuksa-Holztassen aus Maserbirke geschnitzt. Die amerikanischen Birkenarten haben oft eine rötliche Färbung. Die europäischen haben hingegen eher eine weißlich gelbe Färbung und eignet sich wegen der größeren Verästelung eher für kleine bis mittlere Schnitzprojekte. Getrocknet ist es zäh und hat eine feine Struktur. Bei Luftfeuchtigkeit arbeitet das Holz stark.

FärbungHell, leicht gelb bis rötlich , kein farbiges Kernholz
HärteHartholz
Darrdichte0,65 g/cm³
Eigenschaften Birkenholz.
Birke als Schnitzholz.
Birke als Schnitzholz.

Buche

Das Holz der Buche wirst Du in deutschen Wäldern häufig finden. Es ist sehr hart und schwer und ist für das Schnitzen mit einem Messer eher ungeeignet, obwohl es wenig verästelungen hat.

FärbungGelblich bis rötlich, rotbrauner Farbkern möglich
HärteHartholz, hat wenig Verästelungen
Darrdichte0,73 g/cm³
Eigenschaften Buchenholz.
Buchenholz zum Schnitzen.
Buchenholz zum Schnitzen.

Eiche

Eiche ist besonders wegen seiner Wetterbeständigkeit beliebt. Eichenholz ist gelblich braun und dunkelt wegen des hohen Gerbstoff Gehalts nach. Während die Stein- und Winter- bzw. Traubeneiche sehr hart ist, eignet sich die Stiel- bzw. Sommer- und Spessarteiche besser zum Schnitzen.

FärbungGelblich bis Braun
HärteHartholz, Wetterbeständig
Darrdichte0,71 g/cm³
Eigenschaften Eichenholz.

Haselnuss

Das Holz des Haselnuss-Baumes ist für das Schnitzen gut geeignet. Das Besondere am Haselnuss Holz ist die hohe Biegsamkeit und schöne Maserung. Haselnussholz wird gerne für den Bogenbau genutzt. Im Inneren des Holzes ist ein weiches Gewebe wie Schaumstoff vorzufinden.

FärbungRötlichweiß
HärteHartholz, hat wenig Verästelungen
Darrdichte0,61 g/cm³
Eigenschaften Haselnuss-Holz.
Holz des Haselnuss Strauchs zu Schnitzen.
Holz des Haselnuss Strauchs zu Schnitzen.